Hexenwelse haben es zwar nie geschafft, die Herzen der meisten Aquarianerinnen und Aquarianer zu erobern, jedoch gibt es immer wieder neue Interessenten für diese einzigartige Fischgruppe. Besonders den Vertretern der Gattung Rineloricaria kommt dabei ein hoher Stellenwert zu, denn neben ihren skurrilen Formen bestechen einige Arten und Zuchtformen auch noch durch eine attraktive Färbung – darunter die hübschen Schokohexenwelse. von  Ingo Seidel

Als Schokohexenwelse werden Arten der Gattung Rineloricaria bezeichnet, die häufig eine attraktive, schokoladenbraune Färbung zeigen oder als Zuchtformen sogar rotbraun gefärbt sind. Darum handelt es sich sicherlich um die aktuell beliebtesten Hexenwelse.
Systematisch sind die Schokohexenwelse nicht ganz unumstritten, denn die Spezies lanceolata wurde von ISBRÜCKER (2001) in die Gattung Hemiloricaria überführt, für die ähnliche Art heteroptera stellte er sogar eine eigene Gattung Leliella auf. Da aktuell die beiden Gattungen jedoch als Synonyme zu Rineloricaria betrachtet werden, schließe ich mich dieser Auffassung hier an.

Dem bereits im Jahr 1868 von GÜNTHER ursprünglich als Loricaria lanceolata beschriebenen eigentlichen Schokohexenwels wird ein riesiges Verbreitungsgebiet zugeschrieben. Es soll sich über Teile von Argentinien, Bolivien, Brasilien, Ekuador, Guyana, Kolumbien und Brasilien erstrecken. Dort kommt die Art dann auch gleich in allen größeren Flusssystemen vor, also den Einzugsgebieten des Amazonas, des Orinoko, des Essequibo und des Paraguay. Die Fundortformen aus den verschiedenen Bereichen zeigen jedoch farbliche und leichte morphologische Unterschiede, die vielleicht irgendwann einmal zu einer Revision und Aufstellung eines Artenkomplexes führen werden. Jedoch sind die Tiere der verschiedenen Populationen bereits so variabel in der Färbung, dass es mir kaum möglich scheint, farbliche Beschreibungen dafür festzulegen.

den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 114